Wissenwertes über Tonträger und Aufnahmetechnik

Die Geschichte der Tonträger beginnt nicht erst mit der ersten Tonaufzeichnung von Thomas Alva Edsion 1877. Sowohl Aufnahme als auch Wiedergabe von Tönen, Sprache und Musik beschäftigt die Menschheit bereits seit mehr als 150 Jahren. HitHistory listet hier nur auszugsweise einige wenige Meilensteine der "konservierbaren Akustik".

  • 1589-1900
  • 1901-1950
  • 1951-Heute
Eine Zeitreise durch die Tonträgerformate
Jahrgang Beschreibung
1589 Der Italienische Physiker Giovanni Battista della Porta (1538-1615) hat erste Gedanken über die Konservierung des gesprochenen Wortes. Er wollte Worte in einem Behälter aufbewahren, konnte aber in seiner Zeit dafür keine Apparatur herstellen.
1776 Der Schweizer Antoine Favre-Salomon entwickelt mit gelochten Papierbändern die erste Walzenspieldose.
18.07.1877 Die erste Tonaufnahme der Geschichte durch Thomas Alva Edison (1847-1931) Mary had a little lamb. Er benutzt eine zur Schallaufzeichnung eine Membran über die sich eine Nadelspitze bewegt. Als er die Nadel erneut über den Papierstreifen zieht, konnte man das gesprochene Wort erneut hören.
1883 M. Welte entwickelt die ersten Notenrollen, die vor allem bei Drehorgeln und Orchestrienen zum Einsatz kam. Im Gegensatz zu den Stilwalzen konnte die Notenrolle industriell gefertigt werden und konnte somit immer mit jeweils aktueller Musik vertrieben werden.
1886 Thomas Alva Edison entwickelt die sog. Wachswalze, auch Wachszylinder genannt, im der Standardgröße von etwa 10,5cm Länge und 5cm Höhe. Der konische Zylinder ist innen hohl und dreht sich mit einer Geschwindigkeit von 144 U/min, später auch 160 U/min.
1886 Chichester A. Bell und Charles Sumner Tainter verteiben mit Ihrer wenig später gegründeten Firma Columbia das erste Diktiergerät, das auf der Erfindung von Edison basiert.
1888 Der Deutsche Emil Berliner entwicklet die Schallplatte aus Hartgummi.
1895 Edwin Scott Votey entwickelt in Detroit die erste Pianola, eine Selbstspielapparatur für Pianos.
1897 kommen die ersten Schellakplatten auf den Markt. Sie bestehen aus einem Gemisch von Schellack, Gesteinsmehl, Russ und Pflanzenfasern.
1900 Der dänische Physisker Valdemar Poulsen präsentierte auf der Weltausstellung sein "Telegraphon". Ein Mikrophon übermittelt Schallsignale an einen Elektromagneten. Dieser magnetisiert einen dünnen Stahldrahlt im Rhythmus der Sprachschwingungen. Die Tonaufzeichungen wurden dann mit einem Telefonhörer abgehört.
1900 Erste Zeitungsannoncen mit dem Hund Nipper ("His Masters Voice") erscheinen.
Eine Zeitreise durch die Tonträgerformate
Jahrgang Beschreibung
1922 Das sog. Wachsgussverfahren wird duch vom sog. Matrizenverfahren ("Vater-Mutter-Sohn-Verfahren") abgelöst. Diese Matrizen können erstmals beliebig oft zur Reproduktion verwendet werden.
1923 Die Bell Telephone Company entwickelt das erste elektro-akustische Aufnahmeverfahren. Die Schallwellen werden mit einem Mikrophon aufgenommen und in elektrische Wechselspannung übersetzt. Die elektrischen Signale werden in grafischer Form als Schallwellen gespeichert und können so auf eine Schallplatte übertragen werden.
28.10.1923 Hier ist Berlin Voxhaus. Damit begann die Rundfunkgeschichte in Deutschland. Mit einem selbstgebauten sog. Detektor und einer 25m langen Hochantenne konnte man die ersten Radiosignale empfangen.
1926 Mit der Erfindung der Röhrentechnik musste man Schallwellen nun nicht mehr durch einen Trichter verstärken, sondern konnte den Schall elektrisch wiedergeben.
1929 Um die Störgeräusche bei Tonbändern zu mildern experimentiert der Dresdner Fitz Pfleumler mit einem dünnen Papierstreifen, den er mit pulverisiertem Eisen beschichtet.
1932 Die Fa. AEG erwirbt das Patent von Fritz Pfleumer.
1935 Das erste Tonbandgerät "Magnetophon K1" wird auf der Berliner Funkaustellung von BASF präsentiert.
1940 Das erste rauschfreie Tonband entsteht durch ein Hochfrequenzmagnetisierungsverfahren.
21.06.1948 Die Plattenfirma Columbia präsentiert die erste 30cm Kunststoffschallplatte aus Polyvinylchlorid (PVC) mit Mikrorille auf 33 1/3 Umdrehungen pro Minute. Dieses Format nennen wir Langspielplatte (LP).
1949 Die Radio Cooperation of America RCA-Victor führt das Schallplattenformat mit 17,5cm Durchmesser und 45 Umdrehungen pro Minute ein. Wir nennen dieses Format fortan Single.
1950 Eduard Rhein, der Chefredakteur der Hör-Zu, entwickelt mit dem sog. Füllschrift-Verfahren eine Möglichkeit den Abstand der Plattenrillen zu verringern, um damit mehr Spielzeit auf die selbe Fläche zu bannen. Hierbei variieren die Rillenabstände je nach Lautstärke. Dies gibt nun auf einer Singleseite Platz für zwei Musikstücke. Die Extended Play Single (EP) wurde damit geboren. Eduard Rhein ist ebenfalls verantwortlich für die Einführung des UKW-Hörfunks.
Eine Zeitreise durch die Tonträgerformate
Jahrgang Beschreibung
1958 EMI stellt als letzte Deutsche Plattenfirma die Produktion der Schellackplatten ein. In England bleiben Schellacks bis 1961 im Programm.
1958 Die Deutsche Grammophon erklärt die Stereophonie zur obligatorischen Aufnahmetechnik der LPs. Ab 1960 beträgt der Stereoanteil bereits 25%. Ab 1967 veröffentlicht EMI LPs ausschließlich als Stereoplatten.
1964 Der erste Kassettenrecorder Philips EL 3300 erobert den Musikmarkt.
1965 Ray Dolby entwickelt ein Rauschverminderungsverfahren bei dem leise Töne in der Lautstärke angehoben werden. Das bekannteste unter den verschiedenen Verfahren ist Dolby-B, das vor allem für Kassettenrecorder Verwendung fand.
1968 Das erste Kassettenabspielgerät fürs Auto kommt auf den Markt.
1970 Die erste Bildplatte (Videoplatte) wird von AEG, Teldec und Decca nach dem TED-Verfahren entwickelt (Television-Disc).
1971 Die Erfindung der "echten Räumlichkeit" unter dem Schlagwort Quadrophonie verdoppelt die Anzahl der Stereo-Kanäle und gilt damit als Vorläufer des Dolby Surround Verfahrens.
1979 Der erste Walkman erweitert die Mobiliät beim Musikhören.
1982 Ein Gemeinschaftprodukt von Philips und Sony, die Compact Disc (CD) erobert die Wohnzimmer
1982 Horst Redlich von der Plattenfirma Teldec entwickelt das "Direct Metal Mastering" und bewirkt damit ein wesentlich geringeres Grundrauschen in den höheren Frequenzen.
1985 Die MPEG-Group (Moving Picture Experts Group) von Dolby, AT&T, Sony und dem Erlanger Fraunhofer Institut entwickelt die MP3-Technik. Sie erobert als erstes "körperloses" Format den Musikmarkt.
1990 Die digitale Ära der privaten Musikaufnahmemöglichkeit mit dem Digital Audio Tape (DAT) löst Musikcassetten und Tonbänder ab.
1992 Die Mini-Disc wird als zweites digitales Aufnahmemedium am Markt plaziert.
2006 Derzeit forscht man an der Verbesserung der Soundqualität, z.B. AAC (Advanced Audio Coding), um eine besseren Klangqualität als MP3 zu gewinnen.