Wie finde ich genau einen Songtitel?

Warum hat die Musikindustrie kein Interesse an eindeutigen Musikdaten?

Die komplette Musikwelt leidet unter dem Thema: Wie finde ich genau einen Songtitel?

Warum müssen Sammler sich mühsam händisch durch Angebotslisten quälen und Händler mit ausgedruckten Suchlisten an Ihre Schallplatten- oder CD-Regale gehen?

Wobei man selbst dann oft immer noch nicht genau weiß, um welche Version eines Titels es sich dabei handelt.

Die ISBN-Nummer für jeden Song - Warum gibt es das nicht schon längst?

Die komplette Musikwelt leidet unter dem Thema: Wie finde ich genau einen Songtitel?

Leider gibt's noch immer keine eindeutige ISBN-Nummer für exakt jede Musikaufnahme, identisch zu einer ISBN-Nummer bei Büchern. Damit wäre die Musikwelt wirklich weltweit vernetzbar und jeder wüsste auch sofort, welches Musikstück er gerade hört. Einstweilen behelfen wir uns mit möglichst guten Regeln zur Datenerfassung, die aber doch eigentlich im digitalen Zeitalter an dieser Stelle keine Rolle mehr spielen sollten.

Welche Songs gibt es von dem Interpreten noch?

Stufe 0: Warum hilft mir iTunes dabei nichts?

Warum trägt man sich als Plattensammler häufig mit dem Gedanken, seine Sammlung endlich mal zu erfassen?
Für viele Musikhörer ist es mit dem bloßen Digitalisieren der eigenen Songs getan und dafür gibt es ja auch iTunes.

Ein Musiksammler interessiert sich aber für weit mehr, als nur für simple Fragen wie: Habe ich den Song?

Beispielsweise: Welche Songs gibt es von dem Interpreten noch?

Nachdem man über Musikarchivierungstools wie iTunes aber nur seinen Bestand verwaltet bekommt, hilft dieser Ansatz hier nicht weiter, denn es soll eigentlich auch die Musik verwaltet werden, die man eben noch nicht hat.

Stufe 1: Die eigene Musik endlich erfassen

Es ist ein langer und oftmals nicht ganz unbeschwerlicher Weg seine Musikammlung zu erfassen. Es kostet viel Zeit und Energie und ohne die nötigen Vorüberlegungen sollte man sich auch nicht an so ein großes Privatprojekt ranwagen. Es ist immer aufwändiger, als man anfangs meint.

Stufe 2: Die eigene Sammlung katalogisieren

Viele Musiksammler möchen, häufig auch durch die große Menge an eigenen Tonträgern, Songtitel und Musikinformation getrieben, ihre eigene Plattensammlung katalogisieren, um endlich einen Überblick zu haben, was wirklich alles in der Sammlung steckt. Genau mit diesem Gedanken haben wir vor über 20 Jahren auch begonnen unsere Regale leerzuräumen, um die relevanten Musikdaten (damals noch unter DOS und dBaseIII) zu erfassen. Unsere Musikarchivierung hatte je eine Tabelle für die Tonträger und eine für deren Songs. Solche Musikarchivierungprogramme gibt es nach wie vor in rauen Mengen ab 0€.

Wenn man als ernsthafter Musiksammler aber darüber nachdenkt, dann merkt man schnell, das reicht nicht...

Stufe 3: Die eigene Plattensammlung katalogisieren, aber sauber

Das Vermeiden von unterschiedlichen Schreibweisen ein und desselben Interpreten, Songtitels und/oder Plattenlabel ließ unsere eigene Datensammlung erstmalig konsistent werden. Plötzlich wußte man auf wievielen Tonträgern ein und dieselbe Musikaufnahme wirklich enthalten war.

Unsere Musikarchivierung hatte damit plötzlich 6 Tabellen mehr:

  • eine Tabelle für die gültigen Interpreten und eine für dessen Falschschreibweisen
  • eine Tabelle für die gültigen Plattenlabelnamen und eine für deren Falschschreibweisen
  • eine Tabelle für alle "richtigen" Songtitelschreibweisen und eine für deren Falschschreibweisen (was immer man als richtig ansehen mag*)

Damit kann man sich zufrieden geben, wenn man "seine Musik" ohne datentechnischen Kontakt zu anderen Sammlern pflegen möchte.

Stufe 4: Fremde Sammlungen integrieren

Was FreeDB und andere Internet-Musikdatenbanken prima auf den Punkt bringen:
Es lohnt sich einfach, sich mit anderen Sammlern zusammenzuschließen, um die Dateneingabe ein und desselben Tonträgers nur einmal zu erledigen - und alle anderen bedanken sich beim Ersterfasser der Daten. Ein wirklich einfaches und höchst wirkungsvolles Vorgehen der Musiksammlergemeinde, aber das funktioniert nun erst durch die weltweite Zusammenarbeit von Gleichgesinnten, die am selben Kabel hängen (Internet).

Um aber aus fremden Plattensammlungen wirklich genau die Songtitel erkennen zu können, die man selbst noch nicht hat, bleibt es nicht aus, die "Philosophie der sauberen Musikdaten" auch mit anderen zu teilen. Mit diesem Ansatz entstehen mit der Zeit Interpretendiskographien, die weit über die eigene "aktive Musiksuchliste" hinaus, den Sammler zum Kauf weiterer Tonträger anregt, da man den Empfehlungen des Sammlerkollegen vertrauen konnte.

Stufe 5: Allgemein verwendbare Musikdaten integrieren

Zu den Diskographien kommen Biographien. Zu den Biographien kommen die Geburtstagskalender der Musiker. Zum Geburtstagskalender kommen die Hitparaden und plötzlich erkennt man, dass das Musikdatenschiff immer größer und komplexer wird.

Was damals mit einer 2-Tabellenlösung begann ("Tonträger haben Songs"), wird über die Jahre eine Kommunikationsdrehscheibe zwischen Musiksammlern.

Stufe 6: Hoffen auf die eindeutige Songnummer (die "ISBN für Songtitel")

Dieses unendliche Thema ein und denselben Songtitel überall exakt gleich zu identifizieren, funktioniert m.E. nur durch die Einführung einer ISBN-ähnlichen Songnummer, die für jede Musikaufnahme einen eindeutigen Schlüssel vergibt. Damit wären auch leidige Themen, wie das Erkennen von unterschiedlichen Versionen des gleichen Titels desselben Interpreten erledigt. Damit könnte sich die komplette Musikwelt über diesen Songkey austauschen und müsste nicht über Textübereinstimmung von Interpret und Titel hoffen, dass damit das gewünschte Stück gemeint ist.

In Amerika gibt es seit Anfang der 1990er Jahre für gechartete Songs die sog. Nielsen Scanmethode, um Verkaufs- und Downloadzahlen besser messen zu können. Aber für die "alte Welt des 20.Jahrhunderts" wird diese Idee noch nicht fortgesetzt, obwohl damit die Musikindustrie m.E. mit der eindeutigen Songnummer Milliarden verdienen könnte. Der Musikkauf wäre damit plötzlich vollkommen transparent.

Wer hat Interesse an "sauberen und vergleichbaren" Musikdaten?

Die Nielsen Sound-Scan-Methode

Wenn die Musikindustrie Interesse daran hätte, Ihren kompletten Musikkatalog zugänglich zu machen, dann würde sich in der Musikwelt einiges wie von selbst aufklären:

  • jeder Interessierte wüsste damit automatisch, welche Musikstücke eines Künstler wirklich veröffentlicht wurden.
  • jedes Musikstück hätte plötzlich eine genormte Schreibweise und könnte zentral archiviert werden.
    (ähnlich der ISBN für Bücher oder der Nielsen Sound Scan-Methode für US-Charthits)
  • jede Musikaufnahme wäre damit eindeutig identifizerbar und auch über diesen zentralen Songcode bestellbar.
Eigene Dateneingaberegeln für "möglichst vergleichbare Daten"

Dieses Thema ist sicherlich eines der meistdiskutierten Musikthemen, bei dem es ganz bestimmt auch andere Ansichten geben kann und wird. Sollen aber Daten mehrerer Benutzer miteinander verglichen werden können, dann müssen gewisse Mindestregeln eingehalten werden. Zum Beispiel können übergreifende Titelinformationen zu einem bestimmten Interpreten nur dann zusammengeführt werden, wenn ein und derselbe Interpret auch wirklich immer gleich geschrieben wird.

Welche Eingabefelder werden geprüft?

Die prüfungswürdigen Spalteninhalte sind im Wesentlichen

  • der Interpret (Spaltenname: INTERPRET)
  • der Song-Titel (Spaltenname: TITEL)
  • das Platten-Label (Spaltenname: LABEL)

Die Inhalte dieser 3 Datenfelder werden bei Datenneueingabe und Datenänderung immer auf Richtigkeit geprüft.

Zusätzliche Eingabefelder zum freien Ausdrucken

Nachdem manche Eingaberegel zu "optischen" Streitfällen führen kann, gibt es in jeder relevanten Tabelle für INTERPRET und TITEL zwei weitere Zusatzfelder zur freien, ungeprüften Texteingabe, die nur zum Ausdrucken von Listen, CD-Beschriftungen etc. heran gezogen werden. Falls die Freieingabefelder RELEASED_AS und/oder TITEL_AS gefüllt wurden, so wird in allen Drucklisten der Freitextinhalt gedruckt, statt der Feldinhalt von INTERPRET und/oder TITEL. Es hat keine Auswirkung auf Datenselektion bzw. Datensortierreihenfolge.

INTERPRET = zum Suchen und Sortieren verwendet RELEASED_AS = wie auf dem Tonträger notiert
BILLY WILLIAMS BILLY WILLIAMS
BILLY WILLIAMS BILLY WILLIAMS QUARTET
BILLY WILLIAMS BILLY WILLIAMS QUARTETTE
RAY ANTHONY RAY ANTHONY
RAY ANTHONY RAY ANTHONY AND HIS ORCHESTRA
RAY ANTHONY RAY ANTHONY & HIS ORCHESTRA
RAY ANTHONY RAY ANTHONY & ORCHESTRA
RAY ANTHONY RAY ANTHONY AND ORCHESTRA
u.v.a.  
Die Orthographieregeln

Zur Vermeidung von Orthographiefehlern gibt es eine eigene Sonderzeichen-Umsetzungstabelle, die automatisch bei jeder Falscheingabe in die Prüffelder falsche Zeichen oder Zeichenfolgen durch die richtigen ersetzt!
(z.B. " oder " nach ' oder Part 2, Part2, Pt2, Pt 2 nach (PT.2) uvm.)

Es gibt also letztlich kein Entrinnen, nur die freien Zusatzfelder, um eigene INTERPRETEN- oder SONG-Schreibweisen in die Datenfelder INTERPRET und TITEL einzugeben. Aber dafür gibt es ja die Zusatzfelder RELEASED_AS und TITEL_AS mit vollkommen freier Texteingabe. Diese Felder werden dann auch, falls gefüllt, immer zum Ausdrucken in Listen verwendet.

Diese Regeln sind vor allem für ein sauberes Wiederfinden von gleichen Informationen zwingend notwendig.
Dabei lohnt es sich kaum, über eine einzelne Regel zu debatieren, denn der Zweck heiligt hier die Mittel und es gibt ja immer RELEASED_AS und TITEL_AS!